Vorsicht! Es wird geblitzt! Nissin Di700A + Air 1 Commander - Im Test


Ein paar Worte zum Anfang:

 

Ihr habt eine Canon, Nikon oder Sony Kamera und wollt euch endlich mal einen Blitz anschaffen?

Das ist ja erstmal eine gute Idee, vor allem wenn man überlegt, was man mit einem Blitz alles anstellen kann!

Ob Menschen, Stillleben, Tiere oder sogar Pflanzen, mit einem Blitz hat man einfach unendlich viele kreative Möglichkeiten.

Soweit so gut, dann macht man sich also einfach auf die Suche nach einem Blitz, irgendwas gibt's ja immer!

Naja, ganz so einfach ist das nicht. Jedenfalls wenn man nicht Unmengen an Geld ausgeben möchte.

Canon, Nikon und Sony bieten für ihre Systeme wunderbare Systemblitze (Aufsteckblitze), die sie sich aber auch teuer bezahlen lassen.

Das heißt aber nicht das günstigere Alternativen, wie von Yongnuo und Nissin schlecht sind.

Nissin? Ja ich glaube dieser Hersteller ist vielen Fotografen noch nicht bekannt. Völlig zu Unrecht!

Ich habe mich schon vor längerem auf die Suche nach einem Blitz gemacht, da ich auch endlich in den Lichtgenuss kommen wollte, und landete letztendlich bei Nissin.

 

Ich entschied mich für den Nissin Di700A und bestellte gleich dazu noch den Nissin Air 1 Commander (also ein Funkauslöser um entfesselt Blitzen zu können).

Das bedeutet man steckt den Funkauslöser auf die Kamera und kann den Blitz irgendwo hinstellen (natürlich nicht hunderte Meter weit weg :D)

und er löst aus, sobald man ein Foto macht. So hat man mehr Spielraum, weil man den Blitz beliebig positionieren kann.

 

Aber nun genug mit den langen Reden, nun möchte ich mal meine Erfahrungen mit dem Nissin-Blitzsystem niederschreiben!

Bei mir kommt der Blitz am Canon-System zum Einsatz, allerdings ist alles äquivalent zu Nikon und Sony zu sehen.

 

Ich werde allerdings auch dieses Mal keine Datenblätter in Textform bringen :)


Die Haptik und Ausstattung

Solide, wirklich sehr solide. Das ist das Erste was einem in den Kopf kommt, wenn man den Blitz in den Händen hält. Das Gehäuse ist zwar ausschließlich aus Kunststoff, allerdings wirkt dieser sehr wertig und ist wirklich sauber und top verarbeitet. Der Blitz ist zudem für seine Größe relativ leicht und es knarzt nichts, wenn man mal beherzter anfässt. Der Blitz-Anschluss-Fuß ist aus Metall gefertigt und sollte somit nicht allzu leicht abbrechen ;). Arretieren lässt sich der Blitz mit einer Stellschraube und sitzt dann wirklich bombenfest.

Desweiteren besitzt der Blitz ein Synchron(blitz)kabel-Anschluss, sowie eine Anschlussmöglichkeit um den Blitz mit einem externen Powerpack zu betreiben (um z.B. die Blitz Nachladezeit zu verkürzen oder einfach genug Strom zu haben).

Der Blitzkopf ist um 90 Grad von horizontal zu vertikal bewegbar und um 180 Grad in jede Richtung drehbar. Allerdings muss man dafür jeweils einen Knopf drücken bzw. halten. Das sehe ich aber als Vorteil, da er sich so nicht ungewollt verstellen kann.

Am Blitzkopf hat man sowohl die Möglichkeit eine Streulichtscheibe (um das Blitzlicht möglichst breit zu streuen), als auch eine kleine Reflektorscheibe herauszuziehen.

Das beste kommt zum Schluss und ist in dem Fall der "Steuerbereich"! Dieser Bereich besteht aus einem großen matt schwarzen Display, drei Knöpfen und einem Drehrad. Natürlich sind auch diese Elemente allesamt gut verarbeitet! Das Display ist farbig, aber es ist kein standardmäßiges digitales Display, wie man es bei den meisten Blitzen kennt. Es leuchten dabei immer nur einzelne Symbole und Lämpchen auf und deswegen ist es extrem gut ablesbar. Egal ob im Dunkeln oder bei strahlendem Sonnenschein. Das sehe ich als enormen Vorteil!

Der Blitz wird mit einer ordentlich verarbeiteten Stofftasche geliefert, welche sich auch an einen Gürtel anbringen lässt. Außerdem liefert Nissin einen Blitzstandfuß aus Kunststoff mit, welcher am Boden ein Stativgewinde hat. Das ist mehr als praktisch, wenn man den Blitz beim entfesselt Blitzen auf ein Stativ schrauben möchte.

 

Noch kurz etwas zum Air 1 Commander:

Der Funkauslöser ist ebenfalls aus einem solidem Kunststoff gefertigt, besitzt einen Blitz-Anschluss-Fuß aus Metall und hat auch dieses tolle Display! Er kann also absolut mit der Haptik des Blitzes mithalten. Er wird einfach in den Blitzschuh der Kamera geschoben und wenn man ihn wieder lösen will, drückt man den "unlock" Knopf hinten am Fuß und er lässt sich leicht herausziehen.

 

Aber nun schaut mal selbst, ich habe hier ein paar Fotos vom Blitz und vom Funkauslöser:

Die Bedienung

Auspacken, Batterien rein, auf die Kamera schrauben, On-Knopf drücken und Feuer!! Nagut, brennen wird es bei den meisten wohl nicht, aber aufblitzen ;). Ich muss ehrlich sagen, so einfach wie diese "Kurzanleitung" klingt, ist es wirklich. Einem geht einfach schnell ein Licht auf ( haha, Wortwitz ). 

Man steckt den Blitz auf die Kamera, schaltet ihn ein (mit etwas längerem Drücken) und er wird von der Kamera automatisch erkannt. Als Modus leuchtet zuerst der A-Modus (Automatik) auf und nun muss man eigentlich nur noch den Auslöser der Kamera betätigen. Will man den Modus wechseln, drückt man einfach auf "Set" und kann dann mit dem Rändelrädchen hin und her wählen. Dann gibt es noch eine Testblitz-Taste und wenn man nur ganz kurz auf den On/Off-Knopf drückt, sperrt man alles, um nicht ausversehen etwas zu verstellen. Ja und mehr Tasten gibt es zum Glück gar nicht. Man benötigt also für die Bedienung des Blitzes eigentlich keine Anleitung, da das Blitzgerät einfach verständlich ist und man es durch kurzes Ausprobieren versteht!

 

Der Funkauslöser wird fast nach dem selben Prinzip bedient, allerdings wechselt man hier nicht zwischen unterschiedlichen Modi, sondern zwischen unterschiedlichen Kanälen.

*An dieser Stelle könnte ich die Kopplung von Blitz und Funkauslöser erklären, da das die Bedienungsanleitung aber ganz toll macht, möchte ich euch jetzt damit nicht langweilen :)*

 

So sieht es dann z.B. aus, wenn der Blitz über Funk auslöst :)

Die Blitz-Leistung

Wie auch in allen anderen Punkten, hat der Blitz hier nur Pluspunkte gesammelt. Er macht ordentlich Licht und das habe ich vor allem gemerkt, als ich ihn das erste Mal im Einsatz hatte. Ich habe bei circa 1-1,5 Meter Abstand zum Motiv gerade mal eine Blitzleistung von 1/64 bzw. maximal 1/32 gebraucht. Also nur 1/32tel seiner ganzen Leistung und das obwohl das Motiv (in dem Fall das Model) am Fenster stand und es draußen sehr sonnig war. So durfte ich die Außenwelt nicht überbelichten und das Model nicht unterbelichten. Das war mit dem Blitz kein Problem und ich meine das dieser Blitz, bei voller Leistung und richtigem Einsatz, große Flächen ausleuchten kann. Darum muss sich also keiner Gedanken machen ;).

Natürlich habe ich auch Testaufnahmen bei voller Leistung gemacht - danach war das Bild meistens komplett weiß. Überraschend fande ich, das die Blitzaufladezeit bei VOLLER Leistung (also die Zeit, die das Blitzgerät benötigt um nach einem Blitz wieder schussbereit zu sein) nur wenige Sekunde in Anspruch nahm (auch wenn es natürlich teurere Blitze gibt, die das schneller können).  Bei einer niedrigen Leistung, ist im Prinzip Dauerfeuer möglich :).

 

Dieser Foto entstand bei der besagten Aktion am Fenster, mit einer Blitzleistung von 1/32 und einem Abstand von 1-1,5 Meter zum Motiv. Der Blitz stand auf einem Stativ und hatte noch einen Diffusor drauf :)

EmPfehlungen zum Blitz(Kauf)

Strom: Ein oft nicht so beachtetes Thema beim Blitzkauf sind die Batterien. Oft werden No-Name Batterie genommen, was ja auch erstmal nicht unbedingt ein Problem darstellt. Das Problem ist bloß, dass diese schnell an Kapazität verlieren können (insofern es Akkus sind) oder sie auslaufen. Das wäre fatal und der Blitzhersteller wird den Schaden, insofern man ihn beheben kann, nicht unter Garantie laufen lassen. Daher empfehle ich euch ordentliche Akkus zu kaufen! Ich hab mit den "Eneloop"-Akkus immer sehr gute Erfahrungen gemacht, da diese viel Power haben und eigentlich lange halten.

 

Kit: Viele überlegen sich, ob es sich für sie lohnt einen Funkauslöser anzuschaffen. Ich kann nur sagen, ja tut es! Entfesselt Blitzen bringt einfach so viele Möglichkeiten mit sich. Nun gibt es ja bei Nissin den Blitz und den Fernauslöser als Kit. Dieses kann ich euch wärmstes ans Herz legen, da ihr 20-30 Euro spart, wenn ihr beides zusammen kauft! Das Geld kann man schon in gute Batterien investieren. So kommt ihr auf rund 200 Euro für das Kit und für den Blitz einzeln auf 160,- und für den Fernauslöser einzeln auf 60,-.

Das Fazit

Seit ich den Blitz besitze, hat er mir eigentlich immer wieder gezeigt, dass ich beim Kauf die richtige Entscheidung getroffen habe! Bis auf das zum Anfang das Batteriefach ein wenig klemmte, verlief soweit alles reibungslos. Der Blitz ist einfach in seiner Bedienung, hat aber dennoch sehr viel Komfort, viele Funktionen und bietet mit dem Funkauslöser zusammen unglaublich viele Möglichkeiten. Er ist sein Geld absolut wert, bietet eine tolle Verarbeitung, hat genügend Power und hergeben werde ich ihn so schnell nicht mehr :).

Nissin hat also ein rundes Gesamtpaket abgeliefert, weshalb ich ihn uneingeschränkt empfehlen kann.

Als besonderes Schmankerl ist nochmal das top Display zu nennen, welches sich einfach super ablesen lässt :)!

Ihr habt noch Fragen, Verbesserungsvorschläge

oder Anderes? 

Dann freue ich mich über eine Nachricht oder ein Kommentar von euch! 


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Kommentare: 1
  • #1

    reinhard patscheider (Sonntag, 14 Mai 2017 11:41)

    vielen dank für diesen tollen artikel. hab das set nun bekommen und alles läuft so problemlos, wie oben beschrieben! hab die nikon d7200 und d5100 - beide funktionieren mit dem nissin perfekt.